Kontrolle mit Knochendichtemessung (Osteodensitometrie)

Kontrolle mit Knochendichtemessung (Osteodensitometrie)

Stand der Osteoporose-Therapie in Europa – welche Rolle spielt die Knochendichtemessung?

Vor allem Hochrisikopatienten wird eine regelmäßige Knochendichtemessung empfohlen. Darauf weist Monika Wüster hin. Sie ist Geschäftsführerin von Medi-Manage Innovation GmbH mit Sitz in Mainz. Das Medizintechnikunternehmen stattet nicht nur Arztpraxen und Kliniken mit Geräten zur Osteodensitometrie aus, sondern bietet unter anderem Mietgeräte zur Knochendichtemessung für Praxen, Apotheken oder Fitnessstudios an. Die Zahl der Knochenbrüche, verursacht durch Osteoporose, geht in Ländern der EU in die Millionen. In den Ländern Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Schweden und im Vereinigten Königreich kommt es jährlich zu etwa 2,7 Millionen Knochenbrüchen durch Osteoporose. Die Gesundheitskosten liegen geschätzt bei 37,5 Milliarden Euro pro Jahr. Diese Zahlen stammen aus dem Bericht der International Osteoporosis Foundation (IOF).

Trotz ausgereifter Verfahren zur Knochendichtemessung, keine adäquate Versorgung der Patienten

Mit zunehmendem Alter steigt Prognosen zufolge die Zahl der Osteoporose-Patienten. Wie die Stiftung errechnet hat, ist bis zum Jahr 2030 mit einem Anstieg der Zahlen Osteoporose-bedingter Frakturen um 23 Prozent zu rechnen. Damit verbunden sei ein Kostenanstieg um 47 Milliarden Euro. Mehr als 20 Millionen Patienten seien in Europa von Osteoporose betroffen. Die Stiftung kritisiert zudem, dass Patienten mit Osteoporose nicht optimal versorgt seien. Obwohl es präventive Therapien gibt, erhalten nach Angaben der Stiftung 73 Prozent der Frauen und 63 Prozent der Männer ab 50 Jahren mit der Diagnose “Osteoporose” keine adäquate Behandlung oder Betreuung. Die Mehrzahl der Patienten, die bereits eine Fraktur erlitten haben, erhalten mehrheitlich keine Behandlung, obwohl die Wahrscheinlichkeit, in den darauffolgenden zwei Jahren eine Fraktur zu erleiden, um das Fünffache erhöht sei. Monika Wüster ist überzeugt: “Mit einer breiteren Verankerung der Knochendichtemessung als Vorsorgeleistung der Krankenkasse, könnten Frakturen vermieden und Gesundheitskosten eingespart werden.”

Die Knochendichtemessung als Instrument in der Osteoporose-Therapie

Ob Patienten ein Risiko haben, eine Osteoporose zu entwickeln, lässt sich an bestimmten Faktoren abschätzen. Dazu zählen zum Beispiel:

– Fälle von Osteoporose in der Familie,
– eine auffällige Abnahme der Körpergröße um mehr als vier Zentimeter seit dem 25. Lebensjahr,
– akute, starke Rückenschmerzen,
– hohes Sturzrisiko,
– hohes Lebensalter,
– Sehbehinderung,
– Medikamenteneinnahme wie zum Beispiel Cortison,
– eine ungesunde Lebensweise mit Nikotinabusus, Alkoholkonsum, calciumarmer Ernährung und körperlicher Inaktivität.

Wissenschaftliche Studien konnten nachweisen, dass die Knochendichte mit einer Bisphosphonaten-Therapie wieder zugenommen hatte. Das zeigte sich im Bereich der Wirbelkörper bereits nach drei Monaten, an der Hüfte nach etwa einem halbe Jahr. Um den Therapie-Verlauf zu kontrollieren, kann der Arzt in vorgegebenen Zeitabständen eine Knochendichtemessung verordnen.

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